Philosophie

Nicht ganz grundlos werden oftmals die "guten alten Zeiten" gelobt. Das Leben unserer Vorfahren war eingebetet in grosses Ganzes und der Mensch fühlte sich als Teil der Natur. Das Denken und Leben von Geburt - Kindheit - Jugend - Erwachsenleben - Alter bis hin zum Tod vollzog sich "kreisförmig", vergleichbar dem Tag (Dämmerung - Morgen - Mittag - Abend - Eindunkeln - Nacht) oder den Jahreszeiten. Diesem Generationen - Volksdenken steht heute das zielgerichtete, zweckorientiertes Planungsdenken gegenüber. Wer am schnellsten rennt ist heute am erfolgreichsten. Das Leben ist im wahrsten Sin zu einem Lebenslauf geworden, mit Beginn bei Punkt A und Ende bei Punkt Z. Oberstes Gesetz ist nun, möglichst viel in dies Leben hinein - zu - pressen. Was vor A war und nach Z kommt, braucht uns nicht zu interessieren. Diese Einstellung hat zu einer Individualkultur basierend auf materiellen Grundsätzen geführt. Beide Denkweisen sind heute in uns angesiedelt. Je nach Lebensraum überwiegt die eine oder andere. Durch die Entwicklung des ICH - Bewusstseins trat das WIR - Gefühl zurück und trennte sich damit von der Instinktgrundlage. Der Mensch vermag oft nicht mehr spontan richtig zu reagieren. Er ist zum Kopfmenschen geworden, dem Verstand, lineares Denken alles bedeutet. Damit haben wir unseren Seelen Hintergrund (unser Ahnungsvermögen, Gspüri = Spur), zu suchen, wo wir die Spur (Weg) verloren haben. In diesem Sinne möchte ich verbleiben. Alles gute dabei.
4.VII.85 - High Two